Erde an Holz
Zusammenarbeit mit Roland Schmitt
Bernd Gerstner und Roland Schmitt, beide im Jahr 1957 geboren, leben und arbeiten in Heddesheim und Ladenburg. Ihre Kunst hat sich in einer langen gemeinsamen Zeit entwickelt, in der sie sich mit Bildender Kunst in vielfältigster Form beschäftigten.
Roland Schmitt schafft Skulpturen und Installationen aus Holz. Diese wiederum sind der zweite Bestandteil ihrer gemeinsamen Werke.
Bernd Gerstner entwickelt seit 1974 „Erdmalerei“, d.h. seine Bilder entstehen aus natürlichen Materialien wie Erde, Ackerboden und Sand. Diese Technik wendet er auch in den gemeinsamen Arbeiten an.
Holz und Erde verschmelzen
Ihre gemeinsamen Arbeiten sind so nahtlos miteinander verschmolzen, dass eine Gemeinschaftsarbeit kaum noch zu erkennen ist.
In vielen Bildern werden die ursprünglichen Strukturen des Holzes belassen, in die Kreation aufgenommen und mit Erdfarbe zu einer harmonischen Einheit vollendet.
In anderen Werken dienen Durchbrüche im Holz dazu, die Einheit und Verbundenheit der beiden Techniken besonders stark herauszuarbeiten.
Schatten entpuppen sich bei genauerem Hinsehen als bewusst gesetztes Farbenspiel, das dann etwa an eine menschliche Silhouette erinnert (Falscher Schatten).
Bei manchen Bildern ergänzt das Holz die auf Leinwand aufgebrachten Formen und Farben, wobei die Übergänge fließend sind.
Die eigentliche Kunst im Werk der beiden ist, sich jeweils auf die Ideen und die Gedankenwelt des Anderen einzulassen und die Entstehung der jeweiligen Arbeit mit den eigenen Intentionen zu bereichern.
Die erste gemeinsame Ausstellung fand 2004 statt.
Im Jahr 2005 wurde die Gruppe EX5 zusammen mit drei anderen Künstlern gegründet. Diese Gruppe stellte zum ersten Mal im Jahr 2006 aus – im selben Jahr fand auch die Gründungsversammlung des Kunstvereins Heddesheim statt, zu dessen Vorstand Gerstner und Schmitt gehören.
Spurensuche
Die intensive Zusammenarbeit seit 2003 war der Auslöser der Spurensuche.
Es wurden Orte um die Heimatgemeinde Heddesheim und in der Partnergemeinde Nogent le Roi aufgesucht die in der gemeinsamen Vergangenheit eine Rolle spielten. Über diese Orte haben die beiden Künstler bei der Arbeit gesprochen und somit miteinander erlebte Erinnerungen wach gerufen. Diese gemeinsame Vergangenheit mag auch ein Grund dafür sein, dass die intensive und harmonische Zusammenarbeit schon seit langer Zeit besteht.
Es wurde versucht aus Abdrücken verschiedener markanter Oberflächenstrukturen und Erdformationen rund um Heddesheim und im Kanton Nogent le Roi, Eindrücke vergangener Tage, an Orten der Erinnerung, festzuhalten bzw. wiederzugeben.
Das Spiel vom Suchen und Finden beschrieb der britische Kunstkritiker George Moore einst sehr passend: „Ein Mann reist um die ganze Welt auf der Suche nach dem, was er braucht und kehrt nach Hause zurück, um es zu finden.“
Die Erde wurde als Abdruck auf eine Holzplatte aufgebracht. Die Farbharmonie von Holz und Erde spiegelte die archaische Einfachheit der Naturmaterialien wieder.
Bei der weiteren Bearbeitung entstand ein besonderes Farbenspiel. Abgerundet werden die Arbeiten durch das Aufbringen von teils veränderten, teils naturbelassenen Hölzern.
Die gezeigten Arbeiten wurden speziell für diese Ausstellung zum, 40-jährigen Partnerschaftsjubiläums angefertigt.
Auch für den Betrachter ist es eine Art der Spurensuche. Er kann die „Einschlüsse“ und die Formationen auf den Arbeiten nachvollziehen und dringt so selbst in die Arbeiten und den Schaffensprozess ein. Bei einem längeren Verweilen werden immer weitere Details sichtbar.
Eine Lage von Gräsern ist als feine Linien erkennbar. Federreste und Strohreste werden durch Farbauftrag verstärkt.
Erdfreie Flächen waren Vertiefungen in der Erde und haben eine transparente Farbwirkung hinterlassen. Reifenspuren werden durch dunklere Farbschichten markiert.
Stilelemente wie „Quadrate“ und „Domus“ stehen in den Arbeiten für Ordnung, Geborgenheit, Sicherheit und Stabilität. Hier lässt sich eine besondere Verbundenheit zur Heimatgemeinde und zur Partnergemeinde sowie der Satz „Kunst kommt von Leben und ist Grenzenlos“ ableiten.
Im Dezember 2013 wurden die Arbeiten im Kunstverein Heddesheim gezeigt. Von Oktober 2013 bis Mai 2014 fanden Ausstellungen in Nogent le Roi, Villemeux und Villier le Morhier stalt. Zum Abschluss des Projekts „Spurensuche“ werden die Arbeiten im neuen Rathaus ausgestellt.
Bernd Gerstner und Roland Schmitt, beide im Jahr 1957 geboren, leben und arbeiten in Heddesheim. Ihre Kunst hat sich in einer langen gemeinsamen Zeit entwickelt, in der sie sich mit bildender Kunst in vielfältiger Form beschäftigten.
Seit der ersten Ausstellung 2004 fanden weitere gemeinsame und Einzelausstellungen statt.
Bernd Gerstner entwickelt seit 1974 „Erdmalerei“. Bilder entstehen aus Erde, Ackerboden, Carraramarmor, Sand usw. Diese Technik wendet er auch in den gemeinsamen Arbeiten an.
Roland Schmitt schafft Skulpturen und Installationen aus Holz. Sie sind der zweite Bestandteil ihrer Werke. Die Arbeiten sind wie aus einem Guss und derart perfekt miteinander verschmolzen, dass eine Gemeinschaftsarbeit kaum noch zu erkennen ist.
Die natürliche „Verwandtschaft“ von Erde und Holz unterstützt diesen Eindruck. In manchen Arbeiten werden die vorhandene Strukturen des Holzes aufgenommen und mit Erdfarbe zu einem harmonischen Ganzen weiterentwickelt. In anderen Bildern führen Durchbrüche im Holz zu noch mehr Verbundenheit und Einheit.
Dann wieder wird das Holz zur Ergänzung bzw. Erweiterung der Formen und Farben eingesetzt, wobei die Übergänge fließend sind.
Seit 2013 hat sich die Zusammenarbeit noch einmal intensiviert indem schon die ersten Arbeitsschritte gemeinsam vorbereitet und durchgeführt werden. Dies wird bei der Serie „Spurensuche Heddesheim und Nogent le Roi“ angewendet.
Die eigentliche Kunst im Werk ist, sich auf die Ideen und Gedankenwelt des anderen einzulassen und sich mit eigener Intention hineinfließen zu lassen.
Auch in der Zusammenarbeit Bernd Gerstners mit Roland Schmitt sind die thematischen Zyklen vielseitig:
- Ortsansichten
- Uferwelten
- „Schrift“-Bilder
- Erde an Holz – Skulpturen
- Spurensuche